Freitag, 21. August 2015

Glücklich und auch verwirrt (Flug & Tag 1)

So fühle ich mich ungefähr seit ich hier bin. Für mich ging es gestern am 20.08 los und ich war dann einfach mal 24 Stunden unterwegs. Das war ehrlich gesagt nichts so witzig und ich hab leider auch irgendwie nur 3 Stunden geschlafen. Es gab leider auch einige Schwierigkeiten, weil wir eigentlich um 19 Uhr in Detroit ankommen sollten, uns aber ein Sturm in D.C. erwischt hat. Und weil das Flugzeug schon weg vom Gate war und die Türen geschlossen waren, mussten wir im Flugzeug bleiben, und das mit den Gurten an. Ich hab ehrlich gesagt vergessen wie lange wir gewartet haben aber es waren bestimm 2 Stunden. Also wurde ich dann so gegen halb zehn von meinen zwei Gastschwestern abgeholt und wir haben uns super verstanden :)). Angekommen in meinem Zuhause für 10 Monate, hab ich dann meine Gastmutter und andere Gastschwester getroffen und wir haben erstmal eine Runde gequatscht.
Ich bin dann nur noch ins Bett gefallen und hab heute morgen erstmal ausgelassen geduscht. Ansonsten hab ich gefrühstückt, war einkaufen (Essen keine Sorge noch keine Klamotten) und dann gabs gerade Lunch. Ich muss ehrlich sagen, die Läden hier sind einfach mal riesig und die leute sind echt super offen und quatschen dich auch mal gerne an. Gleich gehts auch schon zur Field Hockey Practice und anscheinend hab ich danach meinen ersten Sleepover und meine Gastschwester meinte, wir schauen uns am Tag danach ein Hockeyspiel in Ann Arbor mit den Mädels an.
Aber ich muss gestehen es gibt hier auch echt komische Dinge wie z.B. Toiletten Türen mit kleinen Spalten und die Spülung ist einfach mal futuristisch und Angst einflößend hier. Es gibt noch so Einiges was mir aufgefallen ist, aber das ist mir besonders in Erinnerung geblieben. ich denke ich werd erst wieder schreiben, wenn die Schule hier beginnt also so in zweieinhalb Wochen. Bis dahin euch allen in Deutschland alles gute und lasst mal von euch hören :*.

Alles Liebe
Benita

P:S.: Chips  heißen in Amerika auch Chips und nicht Crisps, liebe Englischlehrer da draußen,wegen denen ich schon geneckt wurde ;D.


Sonnenaufgang

Interstellar

Was genau ist das ?

24h später-Sonnenuntergang

Detroit bei Nacht





Donnerstag, 13. August 2015

7 Tage

noch in der Heimat und was soll ich sagen? Jedesmal wenn ich gefragt werde, ob ich denn schon nervös sei frage ich mich nur: Sollte ich? Das soll jetzt nicht falsch klingen und ich werde meine Familie und Freunde vermissen, aber ich freue mich auch alle diese neuen Leute kennen zu lernen und auf eine total andere (manchmal vielleicht schräge) Weise zu leben. Also fürs nächste Mal: Die Frage, ob ich mich schon freue und denke, dass das eine tolle Sache wird, gefällt mir alle mal besser!
Okay nachdem ich jetzt völlig vom Thema abgekommen bin, geh ich mal wieder zurück zu dem Grund wieso ich das hier schreibe. Denn ich möchte ehrlich gestehen, dass die Woche super anstrengend für mich wird. Es stehen jetzt noch letzte Vorbereitungen und Besorgungen an wie z.B. die Gastgeschenke endlich alle zusammen kriegen, gucken was ich noch an Klamotten brauche, den Bank-Kram regeln und noch so viel mehr. Viel Zeit für Freunde und auch die Familie bleibt da nicht mehr, aber man versucht ja immer sein Bestes. Deshalb werde ich am Dienstag noch einmal alle meine engsten Freunde sehen und mich von ihnen richtig verabschieden.
Während ich das hier so schreibe wird mir schon ein bisschen schwer ums Herz. Ich weiß nicht, wie es in Amerika sein wird und der Gedanke von Zuhause wirklich weg zu gehen ist schon irgendwie merkwürdig. Aber ich zweifle nicht daran, dass es wirklich großartig wird und ehrlich gesagt, hab ich meine Gastfamilie schon ins Herz geschlossen ( und das nach einer Menge Emails und zweimal skypen).
Das nächste mal wenn ich für den Blog einen Eintrag schreibe wird wahrscheinlich sein wenn ich im Flieger sitze bzw. in Amerika angekommen bin also schaut dann doch mal rein.

Alles Liebe

Benita

(Sorry das die Posts so kurz sind, werden bestimmt länger wenn ich drüben bin, weils dann mehr interessante Sachen gibt :))

Dienstag, 4. August 2015

VBTs

Jeder, der sich jetzt wundert was genau eine VBT darstellen soll, dem kann ich das ganz einfach erklären. Das ist nämlich die Abkürzung für Vorbereitungs Tagung. Das heißt wiederum, eine Woche mit gut 40 anderen zukünftigen und 10 ehemaligen Austauschschülern nach einem strickten Zeitplan zu verbringen. Und die sind ein ganz tolles Special was man beim YFU-Paket dazu bekommt. Diese Leute sind sich nämlich leider allzu bewusst mit was für einer Einstellung man in ein Austauschjahr geht : "Anderes Land, andere Sprache UND andere Kultur? Easy das pack ich mit links!". Aber auf der VBT wird dir dann klar, dass das vielleicht alles doch nicht so ein Zuckerschlecken ist. Denn im ATJ (Austauschjahr) geht's um viel mehr. Es geht darum offener für andere Kulturen zu werden und sie zu verstehen. Nicht voreilig zu urteilen. Das ATJ ist da um sich zu verändern und zu wachsen. Tja und noch andere philosophische Sachen eben. Aber auf der VBT lernt man auch viele andere, tolle Menschen kennen, die bald dasselbe durchmachen werden wie man selbst. Ich bin super froh, dass YFU meine Organisation ist, denn ich hätte wahrscheinlich keinen Schimmer was ich im ATJ tun sollte ohne die super Vorbereitung!
Aber weil ich das PPP hab, dachte sich der Bundestag so: "Für unsere Juniorbotschafter reicht eine VBT nicht!". Und danke lieber Bundestag, dass du so denkst. Denn wenn wir mal ehrlich sind: Wer von uns kennt sich in amerikanischer Geschichte oder Politik aus? Eben, fast niemand. Und da war meine 2.VBT in Berlin dann super hilfreich. Hier ging's um deutsche und amerikanische Gechichte und Politik. Wir waren deshalb im deutschen Bundestag, in der Blindenwerkstatt von Otto Weidt ( er hat Sehbehinderte und Juden während der NS-Zeit versteckt), haben die Viertel von Berlin erkundet ( es gab mehrere Gruppen, die jeweils in ein anderes Viertel gegangen sind und ich war mit meiner in Kreuzberg unterwegs), konnten mit zwei Leuten aus der DDR und BRD reden und ihnen Fragen stellen, waren im Westdeutschen Museum und noch viel mehr. 
Abgesehen von all den Dingen die ich gelernt habe, habe ich auch hier tolle Leute kennengelernt wie z.B. meine hochbegabt-im-analysieren Zimmergenossin Angie ;) (Hier kommt ihr zu ihrem Blog).
Ich will euch jetzt auch nicht mehr groß mit Details langweilen und kann nur sagen die VBTs waren einfach klasse und ich hatte eine großartige Zeit. 
Alles Liebe
Benita

P.S.: Es sollten wirklich Energizer in der Schule eigeführt werden :D.

Ein langer Weg

Das beschreibt meiner Meinung nach am besten, wie sich meine Reise bis zum PPP angefühlt  hat. Es hat nämlich alles im August damit begonnen, dass ich mich nach Stipendien umgesehen habe. Es ist nicht so leicht, einfach mal so ein Auslandsjahr zu finanzieren, da allein die Orga Kosten 10.000 Euro betragen und dazu dann noch Taschengeld usw. hinzukommt. Also war für mich schon mal klar: Ohne Stipendium geht leider nix. Und so bin ich auf das PPP gestoßen. Für mich optimal, da ich einerseits Politik sehr mag und interessant finde und es zudem ein Vollstipendium ist, womit ich meine Eltern immens entlasten könnte. Also habe ich mich spontan eingeschrieben und schon wenig später trudelten bei uns die Unterlagen von YFU zum Ausfüllen ein. Ich muss gestehen, dass ist echt zeitaufwendig, die ganzen Unterlagen auszufüllen und den Entwicklungsbericht zu schreiben. Aber letzten Endes hat es sich allemal gelohnt. Nachdem ich nämlich die Hürde mit den Unterlagen genommen hatte, ging es für mich dann zum Gruppengespräch in Münster. Darauf will ich inhaltlich nicht weiter eingehen, kann aber sagen, dass ich meine Chance, das Stipendium zu bekommen, so ziemlich vermasselt habe. Doch unerwarteter Weise kam dann keine Absage, sondern die Nachricht, ich solle noch warten und konnte Neuigkeiten im Januar erwarten. Das war Anfang Dezember und einen Monat später erhielt ich dann tatsächlich einen Anruf von einem Mitarbeiter meines Paten. Er erzählte mir, er und der Bundestagsabgeordnete unseres Wahlkreises würden sich gerne mit mir treffen um mich kennen zu lernen. Bei diesem Treffen haben sie mir dann gesagt, sie hätten mich ausgewählt und ich war natürlich total aus dem Häuschen (was ich aber erst Zuhause richtig gezeigt habe, denn ich bin ja professionell ;D). Das war Ende Januar, was bedeutet es waren fast 6 Monate in denen ich nicht sicher sein konnte, ob es denn nun für ein Jahr in die USA gehen würde.

Das ist also die Geschichte wie ich zum Stipendium kam und ich kann es bis jetzt nicht richtig realisieren. Aber ich bin meinem Paten und dem Bundestag äußerst dankbar was ich hier nochmal zum Ausdruck bringen möchte. Denn obwohl es ein langer Weg war hat es sich für mich ausgezahlt und an alle die überlegen ein Auslandsjahr zu machen und nicht die finanziellen Mittel haben kann ich nur sagen: Es gibt immer einen Weg. Es gibt viele Voll- und Teilstipendium, abgesehen vom PPP. Oftmals wird es bestimmt Enttäuschungen geben, wenn ihr das Stipendium nicht bekommt, aber haltet durch!

Alles Liebe

Benita